Diese Liste ist keineswegs vollständig & soll auch gar nicht alle Kernkompetenzen von Informatiker(innen) abbilden. Es geht darum das Blickfeld zu erweitern & vielleicht einen neuen Blickwinkel auf das breite Feld der Informatik zu gewinnen. Denn eins kann ich aus voller Überzeugung sagen: Informatik ist vielfältig & die Zeit, in der lediglich Klischees bedient werden sollten ist vorbei.
1. „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.“
Dir gefällt Veränderung? Dann bist du hier genau richtig. Die Informatik ist ein absurd schnelllebiges Feld. Wer sich konstant weiterbildet, weiterentwickelt und offen für Neues bleibt ist hier perfekt aufgehoben. Zwar bilden sich mit der Zeit dabei trotzdem deine eigenen Expertenfelder heraus, dennoch solltest du konstant auf dem Laufenden bleiben, um langfristig für Unternehmen und deren Kunden interessant zu bleiben.
2. „Ich muss dafür ein Genie sein.“
Das ist ein häufiger Vorbehalt, weswegen man sich nicht traut einen zweiten Blick auf die Informatik zu werfen. Klar: es gibt die Nerds. Das Klischee existiert nicht umsonst. & ja: Leute, wie Bill Gates, Steve Jobs oder Elon Musk sind genial. Aber vergiss nicht: Wir kochen alle nur mit Wasser. Vergleich dich nicht mit dem zweitausendsen Schritt eines Profis, wenn du noch ganz am Anfang deines Weges stehst. Wenn du das wirklich willst, dann kannst du mit Durchhaltevermögen, Ehrgeiz, Geduld & Leidenschaft vieles locker wett machen. Außerdem: Viele Dinge im Informatik-Studium sind mit Einsatz durchaus erlernbar & du bist keineswegs allein! Viele sind tatsächlich froh helfen zu können, oder wenn sich kleine Lerngruppen bilden!
3. „Wenn schon kein Genie, dann zumindest mega gut in Mathe.“
Jaaaa.. & gleichzeitig nein. Für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz beispielsweise ist ein tiefes mathematisches Verständnis unverzichtbar – nicht zuletzt um die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu verstehen. ABER: Es gibt genug Bereiche, die von dir maximal die Grundrechenarten mit Plus, Minus, Geteilt und Mal abverlangen. Solltest du gravierende Schwierigkeiten mit Mathematik haben, oder sogar an Dyskalkulie (Matheschwäche) leiden, so sei dir bewusst, dass das Studium nicht einfach wird. Denk aber dran: Wo ein Wille da ein Weg!
4. „Der Trick beim Reden ist das Zuhören.“
Gerade bei Gesprächen mit dem Kunden oder den zukünftigen Nutzern ist es sinnvoll aufmerksam zuzuhören. Gerade zu Beginn von deiner Karriere kannst du viel lernen, indem du zuhörst, dir deine eigene Meinung bildest & entsprechend argumentierst. Fühlt sich der Kunde / Nutzer von dir verstanden, so lässt er sich leichter auf Kompromisse ein, da er dir und deiner Kompetenz vertraut.
5. „Creativity is intelligence having fun.“
Du bist kreativ? & benutzt zusätzlich noch gerne dein Köpfchen? Perfekt! Kreative Lösungen sind das, was den Fortschritt vorantreibt. Nur wenn man außerhalb des Gewohnten arbeitet erreicht man auch neue Horizonte. Kreatives Potential ist für deinen neuen Arbeitgeber unbezahlbar. Nur wer konstant neue Gedankengänge formt kann die Weltspitze erreichen, oder dort bleiben.
6. „The bad news is: time flies. The good news is: you’re the pilot.“
Der Alltag von Entwicklern wird oft von Deadlines bestimmt, die innerhalb des Projekts gesteckt werden, oder den Wechsel zwischen Projekten einläuten. Das Ding ist: nur wer plant, was er wann erreichen möchte, kann auf seine Ziele fokussiert hinarbeiten & Deadlines einhalten. Dein Kalender sollte also dein ständiger Begleiter sein, dass du nichts vergisst & alles innerhalb des gesteckten Zeitfensters unterkriegst, ohne selbst unterzugehen. Das sorgt nicht nur für Zufriedenheit beim Chef und beim Kunden, sondern letztendlich auch bei dir, weil dein Alltag durch Planung stressfreier wird.
7. „It’s not stress that kills us, it is our reaction to it.“
Stress kennen wir alle. Das G8 macht das auch nicht unbedingt besser. Aber: wer die Ursachen von seinem eigenen Stress kennt kann dagegen vorgehen. Oft hilft es auch schon darüber zu reden oder einen einfachen Gegenpol einzurichten. Damit meine ich sich einfach Zeit für geliebte Menschen in seinem Leben zu nehmen, mit dem Haustier zu kuscheln, zu meditieren, Yoga zu machen, … was auch immer gut tut ist Recht. Als Informatiker wirst du im Job nicht um den Faktor Stress herumkommen, doch lässt er sich im Ausmaß begrenzen, wenn wir uns dem Stress bewusst sind & damit lernen umzugehen. Somit: Selbst wenn du jetzt noch nicht perfekt mit Stress umgehen kannst – du wirst es auf jeden Fall lernen. Eine positive Atmosphäre mit den Kollegen aufzubauen kann dabei auch schon viel bewirken.
8. „Wenn Du schnell gehen willst, geh allein.
Wenn Du weit gehen willst, geh mit anderen.“
Der Klischee-Informatiker mag zwar nicht sonderlich sozial wirken, doch lass dich nicht täuschen. Finde ein gemeinsames Thema (klischeemäßig natürlich zocken) & er sprudelt wie ein Wasserfall. Entweder kannst du gut mit Leuten reden, dann wirst du es auch schaffen die Informatiker hinter dem Ofen hervorzulocken, oder du entsprichst schon dem Klischee, wodurch ihr eine Gemeinsamkeit habt & automatisch irgendwie ins Gespräch kommt. Hab Vertrauen darin, was du weißt & zu sagen hast, sei aber offen für das, was dein Gegenüber dir sagen möchte & behandle seinen Standpunkt mit Respekt, dann wird schon nichts schief gehen. Doch alleine kommt man in der Informatik selten weit, wie uns die Professoren an der Hochschule direkt zu Beginn des Studiums eingebläut haben. & ja: sie haben verdammt nochmal Recht. Spaß an Kommunikation (Telefonieren ist weiterhin nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung) ist in der Informatik auf jeden Fall eine tolle Eigenschaft. Durch Austausch miteinander kann man viel Neues lernen!
9. „It’s about listening first, then selling.“
Es ist eine Kunst die Belange des Kunden in Einklang mit dem Angebot der Marke/ Firma zu bringen. Doch beherrschst du diese Kunst, so wirst du keine Probleme haben deine Projekte gut zu verkaufen – sowohl dem Kunden, als auch deinem Chef gegenüber.
10. „Tu was DU liebst – und du musst nie wieder arbeiten!“
Letztendlich: probier es aus! Du hast nichts zu verlieren. Wir sind so jung & es liegt noch so viel vor uns. Viele Wege führen nach Rom, doch manchmal ist der Weg das Ziel. Finde auf diesem Weg das, was DU liebst, nicht was dir gesagt wird, was du zu lieben hast. Finde das, was dich glücklich macht & Leidenschaft in dir weckt. & erzähle den Leuten davon während deine Augen strahlen, denn genau dann lassen sie sich ebenfalls begeistern. & bei einer solchen Arbeit, kann man schon mal vergessen, dass es sich eigentlich um Arbeit handelt.
Was sagst du dazu? Welche Eigenschaft findest du – neben den Offensichtlichen – noch wichtig im Informatikeralltag? Schreib mir gerne!

4 Comments
Hey, ich bin vor ein paar Tagen auf deinen Blog gestoßen. Mich interessiert, in welchen Bereichen der Informatik man nur die Grundrechenarten braucht, denn auch ich bin keine Leuchte in Mathe.
Gruß Lisa
Hey Lisa,
Einfacheres Mathe hat man eher in Design-orientierten kreativen Studiengängen, wie z.B. Interaktive Medien.
Allerdings kann man Mathe auch gut in den Griff bekommen, wenn man sich fleißig dran setzt – ein Kumpel von mir hat es sogar mit Dyskalkulie geschafft seinen Bachelor in Informatik zu bekommen.
Bedenke zudem: Mathe an Universitäten sehr theoretisch & schwerer begreiflich als an (Fach-)Hochschulen.
Ich möchte mich intern für unseren IT Service bewerben, weil mich deren Arbeit sehr interessiert. Allerdings ist Mathe wirklich nicht so meine Stärke, aber ich will ja auch keine künstliche Intelligenz entwickeln. Danke, dass du außerdem nochmal betonst, dass die Informatik eine sehr schnelllebige Branche ist.
Viel Erfolg dir Ronja!
Freut mich, dass dir der Blogpost weitergeholfen hat 🤗